Die Bezeichnung Ostern leitet sich wahrscheinlich aus dem
angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin des Frühlings
und der Fruchtbarkeit, Eastre, ab. Ihr Fest wurde gefeiert, wenn nach
einem langen dunklen Winter der Tag und die Nacht wieder gleich lang waren,
und das Leben mit dem Frühling zurückkehrte. Auch viele andere
Völker der Antike feierten die Tagundnachtgleiche. Das christliche
Osterfest, die Auferstehung Christie, nahm zwar verschiedene Traditionen
dieser heidnischen Feste in sich auf, leitet sich selbst jedoch unmittelbar
vom jüdischen Passahfest ab.
325 nach unserer Zeitrechnung legte der römische Kaiser Konstantin auf dem Konzil von Nicäa fest, daß das Osterfest jeweils am ersten Sonntag nach einem Vollmond, der auf die Tagundnachtgleiche (21. März) folgt, zu feiern ist (zwischen dem 22. März und dem 25. April). Unterschiedliche Methoden bei der Berechnung der Mondumlaufbahn führten dazu, daß Ostern an verschiedenen Orten der damaligen Welt nicht am gleichen Tage zelebriert wurde. Erst ab 1752, als der gregorianische Kalender auch von Großbritannien und Irland übernommen wurde, fiel Ostern bei allen westlich-christlichen Völkern auf das gleiche Datum. Die Ostkirchen, welche den gregorianischen Kalender nicht akzeptierten, feiern die Auferstehung Christie an einem anderen Tag, der nur selten (z.B. 1865 und 1963) mit dem westlichen Fest zusammenfällt. Seit langem gibt es Bestrebungen, das bewegliche Fest auf einen festen Termin zu verlegen. Auch die modernen Menschen haben wie eh und je das Bedürfnis,
den Beginn der hellen Jahreszeit mit ihnen nahestehenden Freunden und
Verwandten zu feiern. Da man jedoch heute zum Teil weit verstreut von
einander lebt, bedarf es dazu besonderer Kommunikationsmittel. Eines
davon sind die seit der letzten Jahrhundertwende weit verbreiteten Osterkarten.
In den beliebtesten Bildmotiven darauf haben sich die heidnischen Symbole:
besonders der Osterhase als Symbol der Fruchtbarkeit, und das Ei als
Symbol neuen Lebens bis heute erhalten. |
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